Kalendář

<< April 2024 >>
MO DI MI DO FR SA SO
1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30          

Dokument (ID: 1594) neexistuje!

Novinky e-mailem

Falls Sie Interesse an Bulletinzusendung haben, füllen Sie Ihre E-Mail Adresse. Im weiteren Schritt einstellen Sie an was Sie Interesse haben. Später können Sie sich jede Zeit abmelden.

*E-Mail:

Dokument (ID: 4) neexistuje!


13 Erzählungen über die Stadt

                 Alte Siedlung Domažlice

Vor eintausend Jahren blühte die Siedlung von Domažlice an der Kreuzung der wichtigen Handelswege, nahe der gotischen Kirche und des Friedhofs „Zu den Heiligen“. Heute führt hier die lebendige Straße nach Klatovy. Unterhalb des befestigten Hügels Škarman, mit unzugänglichem Sumpfland geschützt, wohl mit der Pfahlmauer umzäunt, erstreckte sie sich um eine der ältesten Kirchen herum – Heiligentum St. Jakob– die bereits 1037 als Pfarrkirche erwähnt wurde.

Bald nach der Gründung der königlichen Stadt (wohl 1260) erbauten die freien Choden ihre eigene Pfarrkirche, die bis heute erhalten blieb. Die archäologischen Ausgrabungen bestätigten die tausendjährige Geschichte des Heiligtums, das unter Josepf II. (1788) aufgelöst und 1817 niedergerissen wurde.

Alte Sage (und auch Erwähnung in der ältesten Stadtbuch 1505 und Prädikat der Familie Gelast von Drastov) hat wohl den ursprünglichen Namen der Siedlung für uns bewahrt. Neben Drastov wurde jedoch bereits zum 993 auch der Namen Domažlice belegt, den auch die neue Stadt übernommen hat.

Im gotischen Mauerwerk wurde das, in die mächtige Friedhofsmauer eingebaute Haus erhalten – ehemalige untere oder alte Stadtpfarre, die zum Hl. Jakob gehörte. Bei Ausgrabungen in Rohovastraße (1955) wurden versteinerte Tragpfeiler der Häuser gefunden, die inmitten des Schlammgeländes gebaut wurden. Während Ausbau neuer Häuser in dieser Straße (20.-30.Jahre 20.Jh.) wurden drei sehr tiefe und sehr gut gezimmerte Brunnen gefunden. Einige Keramikbefunde und Knochenreste wurden ins 11. Jahrhundert datiert.

Machen wir eine Pause auf der kleinen Steinbrücke über den Fluss Zubřina, die vor der „Hueberfabrik“ (sog. „Hubrovna“) in den 30er Jahren des 19. Jh. gebaut wurde. Damals war die königliche Grenzstadt Zentrum der Zwirnbandindustrie.

Auf dem ehemaligen Spitalplatz

Nur in Paar Meter vom Zentrum des Marktfleckens erweiterte sich der Weg zur Landesgrenze in einen breiten Platz. Die entstehende Königsstadt nutzte diesen natürlichen Platz als Zentrum der neu entstehenden Unteren Vorstadt. Hier entstand das Spital – Zuflucht der verarmten und kranken Bürger - und die Kirche.

Am Rande des heutigen Parks werden noch heute Grundmauer der ursprünglich frühgotischen Spitalkirche Hl. Antonius von Padua merklich. Zum ersten Mal wurde sie 1331 urkundlich erwähnt. Ihre altertümliche schmale Fensterchen kann man am Haus des Konrády Musikgeschäfts sehen, zusammen mit zwei Steinkugeln aus den Hussitenkriegen. In den Jahren 1697 – 99 wurde die alte Kirche nach dem Plan des italienischen Architekten Carlo Zanetti ganz umgebaut. Sie wurde 1911 niedergerissen.

Ungefähr an Stelle des urspünglichen Spitals erbaute die Stadt 1908 ein damals modernes Armenhaus im Jugendstil. Im höchsten Stock dieses Hauses lebte und wirkte fast fünfzig Jahre lang der Künstler Meister Jindřich Jindřich (1876-1967). Bis heute mahnt an ihn das volkstümliche Jindřich Jindřich Museum mit den von ihm gesammelten Gegenständen, umfangreichen Literaturarchiv und Gemäldegalerie. In der bequemen und freudlichen Wohnung des Meisters trafen oft bedeutende Leute zusammen, heute besuchen sie die Touristen aus Tschechien und Ausland.

Im Park vor dem Museum findet man den letzten erhaltenen Brunnen in Domažlice, 1924 wurde hier das Freiheitsdenkmal aus Sandstein enthüllt, Meisterwerk des führenden tschechischen Künstlers – Bildhauer Otakar Švec. Es ist auch Denkmal des Rumburkaufstands 1818 an dem auch die Bürger von Domažlice beteiligt wurden. Vor dem Museum steht noch das kleine Denkmal von J. Jindřich – Werk von Karel Kuneš.

Stadtbefestigung und Tore

Das erhaltene Untere Tor dominiert seit mehr als 700 Jahren der östlichen und nördlichen Seite der Stadt. Dem frühgotischen Mauerwerk des Tors schließt sich bis heute die Mauer an, die nach neuesten Feststellungen der Archäologen zu den ältesten erhaltenen Mauern der böhmischen und mährischen Städte gehört. Die Stadt Domažlice erbaute die Stadtmauern in zwei paralellen Bändern, wobei dem äußeren noch ein tiefer Graben anliegte.

Die Stadtbefestigung war bis 1288 fertig. In diesem Jahr gründete König Václav II. und seine Ehefrau Jitka Polská den Augustinerkloster in der Stadt. Am Anfang des 19. Jh. wurde Domažlice mit zwei Mauerlinien umschlossen. Drei mächtige Tore führten in die Stadt (Teiner Tor, das Obere Tor und das Untere Tor). In der Richtung Bezděkover Vorstadt stand das Kleine Tor, im Grundriss und Erdgeschoss bis heute erhalten. Höhe der Mauer war etwa 7,7 m und am Fuß war sie fast 2,5 m dick.

Die Hauptmauer wurde von 22 hohen halbkreisförmigen Bastionen geschützt, die äußere niedrige Mauer wurde mit runden Bastionen verstärkt. Das Obere Tor wurde 1841 und das Teiner Tor 1838 niedergerissen. In dieses System wurde die Burg mit zwei runden Türmen und eigener Befestigung geschicklich eingegliedert. Alle Tore wurden noch mit Pforten befestigt. Das ganze Mauersystem wurde zwischen Hälfte 20. Jh und Anfang 40er Jahre 19. Jh. niedergerissen. Die dem Teiner Tor anliegende Mauer wurde erst 1992 niedergerissen.

Die am besten zugängliche nordwestliche Seite der Stadt, besonders von Bayern, wurde etwa Anfang 14. Jh. mit der dritten Mauer, Bastion und Verstärkung des Oberen Tors verstärkt. Alle drei Tore wurden noch mit Schutzpforten versehen.

Zu Unterschied von den benachbarten königlichen Städten, b.B. Klattau und Tachau, blieben am Rande von Domažlice nur einige kurze Reste der ehemaligen Mauer erhalten. Sie wurden meistens in die Häuser und Höfe eingebaut. Letzte Reste der Bastionen gingen wegen wenig Interesse der Besitzer noch nach 1950 unter. Die best erhaltenen und mächtigsten Überreste der alten Mauer kann man nähe des Kleiner Tors, der Chodenburg, des Unteren Tors und in Steidl Park sehen.

 

Ein unteilbarer Bestandteil der Befestigung war auch der künstliche Wasserkanal, der bereits in den Anfängen der königlichen Stadt zur nordwestlichen Mauerecke führte. Der Fluß Zubřina unterhalb der südlichen Mauer hatte nicht Wasser genug für Betreibung von acht Stadtmühlen. Zuerst wurden die Quellen aus umliegenden Gebieten genutzt. 1571 bewilligte der Kaiser Maxmilian II. die Entnahme vom Fluss Teplá Bystřice unterhalb Čerchov und seine Zubringung mit einem 16km-langen technisch vollkommenen Leitung bis in den Wasserkanal. Diese seltsame technische Sehenswürdigkeit wurde bis auf kleine Überreste Mitte 50er Jahre des 20.Jh. ganz vernichtet.

Marktplatz, bedeutende Gebäude

Die Gründung der „königlichen Grenzstadt“ auf dem markanten langen Felsensprung oberhalb des Flusses Zubřina war sehr weitblickend und weise. Obwohl die neue Festung vom natürliche Gelände nicht sehr gut geschützt wird, wurde hier ein entwickeltes strategisches System einschließlich Wasserbefestigung genutzt.

Der ungewöhnlich große Stadtplatz reichte vom Tor zu Tor und wurde vom Anfang an als Marktplatz genutzt. Die Bürgerhäuser wurden als kleine Festungen gebaut und vor den tiefen „Maßhäusern“ erstreckten sich schattige, luftige und zimlich geräumige Vorhäuser.

Sie wurden, und sogar noch heute werden zum gelegentlichen Verkauf genutzt. Bis auf einige Ausnahmen blieben in allen Stadthäusern ursprüngliche Gliederungen aus der Zeit des ersten Ausbaus (nach 1260) erhalten. Einige erhaltene Tragsäulen des Laubengangs – einige von denen befinden sich heute innerhalb der Häuser – erinnern mit ihrem Stil und Verarbeitung noch an die spätromanische Zeit. So ist der Tragbogen aus Sandstein des „Maßhauses“ im Haus Nr. 42. Sehr schönes Exemplar des hochgotischen Bauwesens ist das Erdgeschoss und Keller des „Bierhauses“ Nr. 142 (rechte Seite vom Tor). Im Haus Nr. 139 in der Seitengasse blieb nach einigen Bränden sogar der hölzerne Hinterteil erhalten.

Die Dominante der Stadt – und des Marktplatzes – ist der 56m hohe zylindrische Kirchenturm, der in den Marktplatz neigt. Sein Ursprung reicht bis Anfang der mittelalterlichen Stadtfestung und vielleicht noch weiter. Er diente als Wachturm und war Bestandteil der Fortifikation.

Der geräumige Stadtplatz wurde seit ersten Jahren der neu gegründeten Stadt als Marktplatz genutzt. Da herrschte ein reger Handel besonders mit Bayern, aber die Krämer kamen sogar aus der Schweiz, aus Österreich oder Frankreich. Auch hiesige Handwerker fuhren mit ihren Erzeugnissen, vor allem Töpfer- oder Gerberwaren nach Bayern.

Zur Lagerung der Vorräte dienten tiefe, im Fels eingebaute Keller, die meistens drei Stockwerke hatten. Sie blieben überwiegend bis heute erhalten, obwohl einige in den 60er Jahren vermauert wurden.

Inmitten des Marktplatzes – direkt gegenüber der Kirche – wurde bereits zu den Anfängen der Stadt das Rathaus gebaut. Seine frühere Gestalt ist aus der Abbildungen von Domažlice aus 1592 und 1666 bekannt. In der Renaissancegestalt, mit Spätbarock gebrandmarkt, mit dem schönen gotischen Portal, nach den Bränden in den Jahren 1481, 1492,1592,1683,1747 und 1822 umgestaltet, blieb es bis 1891 erhalten. Dann wurde es niedergerissen. Das moderne Gebäude im Neurenaissancestil mit dem Türmchen wurde 1893 gebaut.

Gegenüber dem Rathaus, am Turmfuß kann man bis heute den breiten Grund des Prangers sehen. Sein Schaft befindet sich im Lapidarium der Chodenburg und trägt die Jahreszahl 1545.

Erzdekanatkirche

Die Erzdekanatkirche mit dem hohen zylindrischen Turm ist Dominante von Domažlice. Sie kann nicht auf den Fotografien der Stadt fehlen.

Nach Gründung der königlichen Stadt gewann die neue, „Mariä Geburt“ eingeweihte Kirche innerhalb den Mauern alle Ehre, Bewunderung und Kraft. Vielleicht stand ein kleines Heiligentum auf dieser Stelle. Auf dem alten Gewölbebogen wird als Gründungsjahr 1111 erwähnt. Nach Sturz der Kirche nach dem Brand 1747 wurde dieser Stein ins neue Treppenhauses zum Chor eingemauert.

Der runde Wachturm, später Glockenturm, stand ursprünglich außerhalb der Kirche. Die Kirche hatte früher ihren eigenen mächtigen gotischen Turm in der nordöstlichen Ecke oberhalb der Seitenkapelle (ihre Überreste blieben bis heute erhalten, sie sind von außen bemerkbar). Die gotische dreischiffige Basilika wurde während des Brandes vernichtet und die Reste in den späteren Barockbau eingemauert. Aus dem gotischen Bau kann man nur die nördliche Barbarakapelle und drei Spitzenportale zum Marktplatz bewundern.

Der einfache, interessante innere Einbau wurde vom Baumeister Jiří Záhořík – nach Konsultation mit dem Meister des tschechischen Barocks Kilián Ignác Dienzenhoffer zwischen 1751 – 56 durchgeführt. Autor der Decken- und Wandfresken ist der Pilsner Maler italienischer Herkunft Julius Lux. Aus der reichen Kirchenausstattung ist der Hauptaltar mit Reliquienschrein - Werk der Prager Künstler aus 17. Jh. sehenswert. Die Reliquienschreine und Altartisch wurden vom Dekan und Vikar, Unterstützer der Armen und Studenten, Naturwissenschaftler P. Antonín Příhoda (1668 – 1749) geschenkt.

Übrige Bilder sind Werke der lokalen Maler des 19. Jh. Petr Wimmer (1822 - 1879) und Antonín Wienninger (1820 - 1899). Man findet hier auch schöne Holzschnitzereien des ausgebildeten Holzchnitzers Jan Franc (1835-1918), Autor der schönen Krippe in der Kirche. Auf der nördlichen Seite des Schiffes ist ein großer, mit Metallnieten versehener Stein. Es ist Eingang in die Begräbnisgruft der Magistratvorsteher. Nach Niederreißen der Antoniuskirche unter dem Unteren Tor (1911) wurden in die Gruft die Überreste von P. Příhoda gelegen. Im Barockvorraum vor dem Haupteingang stehen drei Statuen des hiesigen Bildhauers Fr. Ringelhahn aus 1743-44.

 

Kloster und Umgebung

In der Zeit der Kolonisierung wurden die Klöster oft von den führenden Persönlichkeiten der Kirche oder den Herrschern gegründet. Auch der tschechische König Václav II. mit seiner Frau Jitka Polská riefen die Augustiner nach Domažlice. Dieser Orden war auf dem Gebiet der Sozial- und Schultätigkeit unter der Landbevölkerung erfahren. Die Augustiner hielten hohe Kulturniveau, unterstützten Handwerkproduktion, Bierbrauen und Weinbau.

Die Gründungsurkunde von 1288 begrenzte die Rechte und Verpflichtungen des Klosters des Magistrats. Die Urkunde von 1289 zeigt die Lage des Konvents und der Kirche innerhalb der Mauer (intra muros).

Die Ordenskirche trat tief in den Marktplatz hervor. Davor erstreckte sich bis Ende 17. Jh. die älteste Begräbnisstätte der Bürger (heute „die Allee“). Auf dem engen Friedhof am Mauer war die Begräbnisstätte der Klosterbruder.

Die Kirche und der ungefertigte Konvent des Klosters wurden während der Hussitenkriege niedergebrannt und vernichtet. Die Stadt war die Hussitenbastion. Zwei Jahrhunderte lang lagen die Gebäude in Türmen. Erst nach der gewaltigen Rekatholisierung von Domažlice (nach 1620) begann das Kloster zu blühen.

Der Ausbau des ausgedehnten Barockklosters dauerte mehr als 150 Jahre, es war jedoch nach den ursprünglichen Plänen nie gefertigt. Auch die Kirche, ursprünglich viel größer, war dreimal umgebaut, zum letzten Mal zwischen 70er Jahre des 18.Jh. bis 1831. Der ursprüngliche Turm  war ganz niedergerissen und der heutige wurde im 19. Jh. gebaut.

Nachdem die Kommunisten 1948 zur Macht gekommen waren, wurden die Gebäude des Augustinerklosters ausgeplündert, ausgeraubt und dann dienten sie als Kasernen. Im schönen, mit Stuck und Fresken geziertem Refektar wurde Fußball gespielt. Wertvolle Gegenstände aus dem Museum, Ausstattung des kleinen Refektars im ersten Stock, Gegenstände aus der Klosterschule und fast ganzer Archiv mit wichtigen historischen Quellen zur Geschichte der Stadt gingen verloren.

Später war hier die Küche und Speisesaal und n alle Wandfresken von P. Severin de Naker und P. Assam aus 17.Jh. wurden vernichtet. Die Decken- und Wandmalereien wurden später kostspielig erneuert, es ist jedoch nur ein Torso. Die wunderschöne Barockfreske ist Meisterwerk vom Pilsner Maler Julius de Lux, sie wurde 1752 beendet. Auch die Privatkapelle der Klosterbruder mit eigenartigen Holzschnitzereien und Gemälden aus der Hochrenaissance und „Tauser Barock“ wurde ausgeraubt und vernichtet.

Mit Hilfe des Augustinerordens wurden die Klostergebäude, Sakristei und Kirche restauriert. Im Kloster waren zahlreiche Persönlichkeiten zur Gast, z.B. der Journalist, Dichter und Politiker Karel Havlíček Borovský, der Dichter Karel Jaromír Erben und die junge Schriftstellerin Božena Němcová. Sie wohnte im Eckhaus auf dem Marktplatz, gegenüber der Klosterkirche. Zum Kloster gehörte auch die „Klosterschule“, wo seit 1682 das Ordensgymnasium seinen Sitz hatte. Der Barockbau wurde in den 70er Jahren des 18. Jh. renoviert. Heute befindet sich in dem Gebäude die Stadtbibliothek.

Auf der barocken Klostermauer in der Allee vor der Kirche kann man 9 Statuen vom bedeutenden Tauser Bildhauer František X. Riengelhahn (1706-1789) aus den Jahren 1743-44 sehen. Das Barocktor aus derselben Zeit hat ein schönes geschmiedetes Gitter vom Handwerker Jiří Mates.

Chodenburg

Zum Kern der Stadtfestung Domažlice wurde vom Anfang an der gut befestigte königliche „Chodenburg“. Obwohl sie in die Stadt eingegliedert wurde, hatte sie ihre eigene Fortifikation nach dem französischen und westdeutschen Muster. In diesem Gestalt, mit zwei Eckturmen, wurde sie erst durch das Feuer am 8. August 1592 vernichtet.

Nach den Berichten war hier das große Verhandlungszimmer, wo wichtige Verhandlungen zwischen dem Königtum Böhmen und Kurfürstentum Bayern stattfanden. Auf der Burg fand 1316 eine sichere Zuflucht auch der tschechische König Johann Luxemburg. In der Burg hatte seinen Sitz das Chodengericht.

Nach den Feuer 1592 blieb die Burg 130 Jahre in Ruinen und nur zwei Zimmer wurden genutzt. Von zwei Türmen blieb nur der südwestliche erhalten, der im 18. Jh. in den Neubau der Burg eingegliedert wurde.

Das heutige schlichte Gebäude entstand zwischen 1722 – 1728 auf den alten Ruinen. Das mächtige Gewölbe, schmaler Hof mit offenem Ambit und gedeckte Durchgangsgalerie entsprechen dem  Barockstil. Bedeutend war die Errichtung der dreiteiligen „Arkaden“ am runden Burgturm 1728. (Die Jahreszahl kann man noch heute auf der Fahne lesen). Dieses Meisterwerk wurde vom jungen Zimmermann Ignác Igelhauten aus Furth im Wald gefertigt. Die Burggebäude dienten zu verschiedenen Zwecken: Salzkammer, Eichamt, Bezirkshauptmannschaft, Schule, im 20. Jh. Stadtbibliothek, Stadtarchiv und Museum.

Im Ambit rundum Burghof ist ein interessanes Lapidarium. Da findet man auch früh- und spätgotische Portale der Bürgerhäuser und des alten Rathauses, Landessteine mit den Wappen, interessante Denkmäler des Feuerwehrs, der Hütten- und Glasproduktion aus der Umgebung.

Das Museum des Chodenlandes in der Burg wurde restauriert und modernisiert. Da findet man nicht nur die Sammlungen und Ausstellungen, sondern auch Depositorien, gut ausgestattete Räume für Vorträge, Dokumentationsarbeit und Studium. Das Museum in Domažlice ist ein der ältesten in Böhmen.

Zum Schluss sollte noch darauf erinnert werden, dass die Burg Zeuge der zahlreichen Streite unter der Stadtverwaltung, den Choden und ihren Pfandherren Schwanbergen war. Wolf Wilhelm Lamingen von Albenreuth, Vater des berühmten „Lomikar“, bewarb sich um die Burg in der ersten Hälfte des 17.Jh. Später tauschte die Stadt die Burgruinen für die fischreichen Weiher im heutigen Babylon.

Domažlice – Stadt der Gedenktafel

Die Stadt Domažlice hatte eine sehr bunte Geschichte und viele Zeichen davon können wir hier noch heute sehen. In der Stadt wohnten viele ausgezeichnete Bildhauer, vor allem aus der Prager Familie Ringelhahn, die in Domažlice seit 30er Jahren des 17.Jh. wirkten und auch die Bildhauer-Malerfamilie Copf.

Am „Hushaus“ - evangelischen und hussitischen Bethaus der Böhmischen Brüder  nähe der Hauptstraße wurde 1946 das schlichte Denkmal der Ordensmitglieder - Jan Procházka, JUDr. Antonín Žlábek und Ladislav Vojtěch enthüllt, die als Widerstandsmitglieder während des 2. Weltkrieges hingerichtet wurden.

Auf der Gegenseite stand einst das niedrige Geburtshaus des Schriftstellers und Journalisten Karel Matěj Čapek - Chod (1860 – 1927) und nach Niederreißen dieses Hauses bei Erweiterung der Schule wurde dieses Stelle nur mit der niedrigen Steinsäule und Inschrift bezeichnet. Die Gedenktafel von Čapek-Chod mit Profil seines Kopfes, die von seinem Neffe – Bildhauer Vladimír Bretschneider gefertigt wurde, befindet sich im Jindřich-Jindřich Museum.

Nähe der Chodenburg, am Haus Nr. 93 mit dem erhaltenen frühgotischen Portal in Hradskástraße, findet man die Gedenktafel von Max Duffek - bekannten Bürgermeister und Kulturpersönlichkeit. Ihr Autor ist der Bildhauer Čeněk Vosmík (1931). Auf derselben Seite der Hradskástraße (Nr. 88) bezeichtet die älteste Gedenktafel (von Otakar Sandtner 1879 – 80) den Geburtsort des Dekans Antoním Příhoda.

Setzen wir unseren Weg durch Hradskástraße in die Vodnístraße fort, gelangen wir zum Haus Nr. 30, an dem 1957 die Gedenktafel von Karel Procházka (1878 – 1949) feierlich enthüllt wurde. Procházka war Geigenvirtuose, Professor am Konservatorium und Komponist. Autor ist der Bildhauer Alois Langenberger.

Im Park vor dem Jindřich Jindřich Museum sieht man das kleine Denkmal mit Büste des Komponisten J. Jindřich, Werk vom Gebürtigen aus Domažlice, Karel Kuneš (1976),

Im Laubengang auf dem Marktplatz, rechts vom Tor befindet sich am Gebäude des Erzdekanats das Denkmal von Karel Jaromír Erben, tschechischen Dichter. Autor ist Karel Kuneš (1970). 1991 wurde hier auch die Gedenktafel von P. Václav Antony eingesetzt, Erzdekan, Professor des Gymnasiums und Totalitätskämpfer eingesetzt.

Gegenüber ist die Gedenktafen an den Aufenthalt von Josef Kajetán Tyl, tschechischen Dramatiker. Am Nebenhaus, näher dem Rathaus, befand sich bis 1992 die Gedenktafel zum Aufenthalt von Julius Fučík, Schriftsteller, Journalist und Politiker. Heute ist sie im Museum aufbewahrt.

Auf der rechten Seite des oberen Marktplatzes findet man die Gedenktafel an Jaroslav Vrchlický, tschechischen Schriftsteller. Sie befindet sich am Haus Nr. 125, wo er das letzte Jahr seines Lebens verbrachte. Am Eckhaus Nr. 120 gegenüber dem Kloster wohnte in den Jahren 1845 – 48 Božena Němcová, bekannte tschechische Schriftstellerin. An ihren Aufenthalt erwähnt die Gedenktafel von Čeněk Vosmík (1895). An einem der gegenüberliegenden Häusern befindet sich die Büste von Alois Jirásek. In diesem Haus (Nr. 66) verweilte er oft. Die Statue aus 1984 ist von Karel Kuneš.

An einer der Säule des Rathauses wurde am 5.5.1990 die tschechisch-englische Gedenktafel an die Befreiung von Domažlice und vom Chodenland durch die amerikanische Armee (5.5.1945) neu enthüllt. Die Tafel wurde von der amerikanischen Bootschafterin Shirley Temple – Black enthüllt.

In alter Stadt kann man noch andere Denkmäler sehen: Spálenástraße Nr. 63 – Gedenktafel an Prof. MUDr. Josef Pelnář, Arzt, und niedriger, die Gedenktafel an den Revolutionär und Politiker von 1848 Petr Fastr.

Durch die Spálenástraße gelangen wir zum ehemaligen Hotel na Šumavě, wo zahlreiche bedeutende Gäste wohnten. An seinem Wand befindet sich die Gedenktafel an den ersten Präsidenten der Tschechoslowakischen Republik T.G. Masaryk. Sie mahnt an seine politische Tätigkeit in unserer Region Ende 19. Jh. Autor ist Alois Langenberger und ursprünglich wurde sie 1934 eingesetzt.

Vom Hana-Park steigt man an der alten Martersäule entlang in die Stadtviertel, die nach 1918 entstand. Fast beim Gebäude des ehemaligen Kreisamts befindet sich an einer Villa die Gedenktafel des Schriftstellers Jan Vrba (1889 – 1961), der dieses Haus bilden ließ und sein ganzes Leben hier verbrachte.

Im modernen Stadtviertel „Kozinovo pole“ vor dem Hotel Družba ist die Statue „Veselice“ (Volksfest).

In Domažlice lebten auch andere bedeutende Persönlichkeiten, die leider keine Denkmäler haben: der Komponist – Pädagoge V. Flegl, der Schriftsteller J.Š. Baar, der Philosopher Ladislav Klíma, der Schriftsteller Ladislav Hájek - Domažlický, akademischer Maler František Michl, Bildhauer und Maler V. Amort. 

Parke und grüne Flächen

Die ersten Parke in Domažlice wurden an Stelle der niedergerissenen Mauer im 19. Jh. gegründet.

Der erste Park in Domažlice war der heutige Steidlpark am Kloster mit teilweise erhaltenen Stadtmauern und dem Erdwall. Im Park befindet sich das Denkmal des Gebürtigen von Domažlice MUDr Antonín Steidl (1832 - 1913) – Arzt, Kunstgönner und Politiker, vom Bildhauer Čeněk Vosmík (1921).

Durch diesen Park gelangen wir zum Příhodapark, der auf den ehemaligen Stadtmauern gegründet wurde.Unweit sieht man das Schlösschen von Grafen Hubazius von Kotnov, das im Spätbarock 1824 gebaut wurde. Die Vorderwand wird mit der Sonnenuhr aus 1825 geschmückt. Inmitten des Parks steht die älteste moderne Statue in Domažlice, eine der ersten Werke des berühmten tschechischen Bildhauers Václav Myslbek: Das Denkmal des Dekans Příhoda wurde 1879-80 gefertigt und 1881 feierlich enthüllt.

Abseits der Altstadt – gegenüber dem ehemaligen Krankenhaus – erstreckt sich der größte Park in Domažlice – Hanapark. Gründer dieses schönen Parks mit zwei Teichen ist der weise Bürgermeister und Kunstgönner Petr Hana (1836-1908) und ihm wird das kleine Denkmal vom hieseigen Bildhauer Alois Langenberger (1898-1962) gewidmet.

Gegenüber der alten Schule an der Hauptstraße nach Klatovy war ein kleiner Park, der mit Erweiterung der Straße unterging. In seinem Rest wurde 1935 das Denkmal des jungen Bildhauers Jakub Royt enthüllt. Sein Autor ist der begabte Bildhauer und Maler Václav Amort (1891 – 1967). An der Straße nach Klatovy – vor dem Jindřich Jindřich Museum, befindet sich auch ein Park. Hier wurde 1924 das Freiheitsdenkmal enthüllt, das an die Bewohner von Domažlice, die im 1. Welkrieg gefallen waren, mahnt. Autor ist der bekannte Bildhauer Otakar Švec (1892 – 1955). das Denkmal ist die Statuengruppe aus Sandstein und vor der Neuenthüllung in 1946 wurde es restauriert.

Auf dem Chodenplatz – vor der Chodenburg – wurde zur dritten Jahreszeit (1948) der Befreiung von Domažlice durch die englisch-amerikanische Armee die Bronzestatue „Siegeslied“ enthüllt. Autor ist Otakar Švec. Sie steht unter drei Linden.

Bis 1991 stand nähe der Rundkreuzung in Richtung Babylon eine moderne Bronzestatue des Grenzschutzsoldaten, die „Golem“ genannt wurde. Es war Werk des tschechischen Bildhauers Zdeňek Němeček (1936 – 1989).

Bürgerliche Brauerei

Das Brauen vom dunklen Bier bedeutete eine wichtige Quelle der Einnahmen der königlichen Stadt. Mit Sicherheit können wir das Bierbrauen in den Bürgerhäusern bereits Ende 18. Jh. voraussetzen.

Das Bier von Domažlice war auch im benachbarten Bayern bekannt. Davon zeugt eine bisher unbeglaubigte Erwähnung in der Rechnungen des Klosters in Chammünster aus 1316. In diesem Jahr wurde Karl IV., späterer Kaiser und tschechischer King, ein großer Bierliebhaber geboren. Eine unbestreitbare schriftliche Erwähnung des besten Ruhms vom Tauser Bier ist die Urkunde des Königs Johann von Luxemburg aus 1341, wo sich in Domažlice vier Gemeindebrauhäuser befanden. Bier wurde jedoch auch unerlaubt in den Privathäusern gebraut.

Alte volkstümliche Sage erzählt, dass die Einwohner von Domažlice Gründer der berühmten Bierbrauerei in Cham im 15. Jh. waren und im Verlauf des 18. und 19. Jh. verbreitete sich Bierbrauen in die Städte und Dörfer in der Umgebung (Kout, Staňkov, Kanice, Horšovský Týn, Stod.)

Die Stadt baute in den 16. und 17. Jh. ihr eigenes Hopfen an und in den Steuerregistern werden die Zahlungen aus den Hopfenfeldern erwähnt. Der Hopfenanbau wird auch in den Belegen aus dem Archiv in Domažlice (1523) erwähnt.

Das ursprüngliche, altertümliche bürgerliche Brauhaus befand sich bis Ende 19. Jh. im Unteren Vorstadt unterhalb des Unteren Tors. Das Brauhaus musste hinter den Stadtmauern stehen, um Feuer vorzubeugen. Die alte Brauerei wurde während Erweiterung der Hauptstraße nach Klatovy niedergerissen. Bestandteil dieser Manufaktur war der bekannte Brunnen, der neben den Resten des ehemaligen Brauhauses erhalten blieb.

Die neue Brauerei mit schön gewölbten trockenen Kellern wurde in den 80er-90er Jahren des 19.Jh. auf der nördlichen Seite der ehemaligen Stadtmauer gebaut. Nach Untergang aller Brauereien in der Umgebung nach dem 2. Weltkrieg hatte die Brauerei in Domažlice wieder Monopol. 1991 feierte sie ihre 650. Jahreszeit.

Jedes Jahr erhöhte sich die Bierproduktion. 1993 waren hier 91 Angestellten und moderne Ausstattung, jährlich wurden 165 hl Bier gebraut.

Im Jahre 1996 beendete jedoch der Besitzer, Plzeňský Prazdroj (Pilsner Urquell), die Herstellung von Bier in Domažlice. Sämtliche Ausstattung wurde weggeführt und die Objekte der Brauerei von der Stadt Domažlice gekauft. Die Gebäude aus den 70er Jahren des 20. Jh. wurden niedergerissen – hier soll ein Kaufhaus mit dem Parkplatz stehen. Die ehemalige Mälzerei aus dem 19. Jh. soll restauriert und zum Hotel und Mini-Brauerei umgebaut werden.

 

Der Berg Veselá hora und Anna-Kapelle

Der Aufstieg auf Veselá hora südwestlich von Domažlice ist nicht sehr anstrengend. Da spazierte die Schriftstellerin Božena Němcová und sammelte Erkenntnisse und Sagen für ihre späteren Bücher. Sie ging an der Kapelle vorbei, in der die Verurteilten, die zur nahen Hinrichtungsstätte geführt wurden, zum letzten Mal beten und beichten solten. 1885 wurde die Kapelle niedergerissen und gegenüber wurde die neo-romanische Anna-Kapelle mit Unterstützung der Gräfin von Ehrenberg erbaut.

Je höher man aufsteigt, desto mehr sich der Anblick der schönen Landschaft und des Böhmischen Waldes bis Přimda öffnet. Das Gegend ist mit reicher Geschichte verbunden. Auf dem Gipfel wurde an der Quelle wohl die hölzerne Kapelle zum Andenken des Siegs von Boleslav I. errichtet. Manchen Ansichten nach fand die berühmte Schlacht bei Domažlice 1431 hier statt. Davon zeugten Befunde von Hufeisen und Rest eines Schwertes.

Auf dem Berg lebten auch die Einsiedler. Grundriss der Einsiedlerhütte , späteren Hegerhauses, sind bisher sehbar.

Die heutige Barockkapelle St. Laurentius auf dem Gipfel hat eine interessante Geschichte. 1683 brach auf dem Marktplatz in Domažlice Feuer aus. Die reiche Bürgerin Zuzana Veselá kniete vor dem Laurentiusbild und verprach, zu seiner Ehre die Wallfahrtskapelle auf ihren Grundstücken zu bauen. Die Feuer löschte bald und Zuzana eröffnete wirklich den Bau einer Kapelle. Nach ihrem Tod setzte den Bau ihr Sohn Jan Veselý und dann die Witwe Kateřina fort. Die Kapelle wurde erst 1751beendet und feierlich geweiht. Schon damals fanden große und berühmte Wallfahrten zum Berg Veselá hora, auch Vavřinec (Laurentius) genannt, statt.

Die Laurentiuskirche sollte durch josephinische Reformen aufgelöst werden. Nur Dank Ankauf der Kirche in Privatbesitz vom Priester P. Maxmilián Ledvina wurde die Kirche gerettet und nach der Instandsetzung 1851 neu geweiht.

Das Jahr 1851 bedeutet Anfang der weit und breit bekannten und beliebten Wallfahrten der Choden. Auf den Berg Vavřinec (oder  auchVavřineček) kamen die Leute auch aus den entfernten Orten von Böhmen und Bayern. Die berühmteste Wallfahrt fand am 13.8.1939 unter Teilnahme von mindestens 120 000 Pilgern statt und es wurde zum Protest gegen die Okkupation und Absonderung eines Teils des Chodenlands von Böhmen. Prediger war Msgre Bohumil Stašek (1886 – 1948) aus Prag. Er erinnerte an den Kampf der Choden für ihre Rechte und appelierte zur Verteidigung der Nation und des Landes. Seine Worte bekräftigten die Leute während des Krieges. Dann war er bald verhaftet und ins Konzentrationslager in Dachau gebracht. Dort verbrachte er den Krieg und kehrte zurück. 1945 predigte er wieder auf dem Vavřinec. Das war auch Anfang der schönen Tradition des Chodenfestes, das bis heute unter den Leuten beliebt wird. Seit 1990 findet es unter dem Namen Chodenfest – St. Laurentius Kirchweih statt.

Schöne Natur, alte Chodenträchte und Ornate wurden zur Inspiration für zahlreiche Maler – z.B. Václav Malý, Jaroslav Mašek, Josef Strnad und Bildhauer - Václav Amort - Autor der Martersäule am Weg unterhalb des Gipfels von Vavřineček.

 

Auf dem Weg zum Baldov

Auch nördlich von Domažlice kann man malerische Ausflüge unterbringen. Einer von ihnen geht zur länglichen Anhöhe von Baldov. Baldov ist dank der Legende mit dem berühmten Sieg der Hussiten bei Domažlice 1431 verbunden. Aus dem Gipfel eröffnet sich Blick auf den westlichen Böhmerwald, Böhmischen Wald mit dem höchsten Berg Čerchov (1492 m), auf die Hügel oberhalb Kdyně und den höchsten Berg Koráb (773) mit dem Aussichtsturm. Man kann auch die Hügel Rýzmberk, Netřeb und Herštejn mit den Burgruinen sehen.

Beim klaren Wetter sieht man sogar Svatobor bei Sušice. Die schönste Aussicht bietet sich in Richtung Všeruny-Pass an, wo an der linken Seite Großer Osser (1293 m) und Kleiner Osser hervorragen, daneben Můstek, Polom (1295) und Jezerní hora (1343). Der höchste Berg von Böhmerwald Arber dominiert dem Blick.

Duch den Všeruby-Pass geht unser Blick zum Bayerischen Wald und Hohen Bogen

Die Geschichte von Balov wird mit der Schlacht bei Domažlice und Flucht der Kaiserheeren vor den Hussiten verbunden. Vor dem 2. Weltkrieg wurde für diese Stelle das Denkmal entworfen, nach dem Krieg wurde es nicht gebaut und so bleibt nur ein Sockel erhalten, auf dem die Gedenktafel aus den Orten der Hussitenkämpfe angebracht sind. Auf dem Gipfel blieb auch eine kleine alte Kapelle unter den Linden erhalten. Ihr Ursprung ist nicht bekannt, gewiss ist aber, dass sie hier bereits im 16. Jh. stand. Davon zeugen die ausgemeißelten Jahreszahlen mit den ersten Ziffern 15.. Unweit von hier liegt auf dem nördlichen Hang das alte Dorf Waldorf. Der interessante Rückweg vom Baldov führt an dem Denkmalgrund entlang zur Straße von Třebnice. Wir gelangen oberhalb das Dorf Luženičky wo sich der Blick nach Norden öffnet – zu Horšovský Týn (Bischofteinitz) und Siebenberge.

Stadtwappen

Zusammen mit ihrer Gründung erhielt Domažlice vom König Přemysl Otakar II. auch ihr Stadtwappen. Seine Abbildung ist aus dem Stadtsiegel aus den Anfängen der Stadt (Urkunde 1318) und später aus dem 14. Jh. bekannt. In der Privatsammlung (Deutschland) soll die ursprüngliche Gründungsurkunde der Stadt (1260) mit dem Stadtwappen aufbewahrt werden. Im Kreisarchiv in Horšovský Týn wird ein schönes Pergamendokument aus 1481 mit dem farbigen Stadtwappen aufbewahrt.

Dieses heraldische Symbol war zuerst ganz einfach. Auf dem dunkelblauen Hintergrund ist die Stadtmauer mit zwei gotischen Türmen mit aufgeschobenem Gitter im dunkelgelb. Später  wurde noch der Angel in goldener Fabe mit Flammenschwert zugegeben. Die Mauer änderte die Farbe auf Silber. Dieses Wappen aus 1481 wurde auf dem Unteren Tor ausgemeißelt und blieb bis heute erhalten. Die Inschrift wurde Anfang 70er Jahre des 19.Jh. beigefügt.

Die Glocken

Die Glocken lauteten über der Landschaft seit der Gründung der Stadt. Nach zahlreichen Bränden blieb keine von ihnen erhalten.

Die älteste, bis heute erhaltene Glocke ist ADVENTÍK (Advent). Sie stammt aus Anfang 15. Jh. und bis 1747 hängte sie am Balken des Glockenturms des Unteren Tors. Darauf ist die Anschrift „Hilf Gott mir“, die sich dreimal wiederholt.

Die Glocken im Glockenturm des Turms :

ZIKMUND (Höhe 1,24 m, Durchmesser 1,43 m). Sie wurde nach dem Feuer1822 vom Glockengießer aus Pilsen Petr Paul Perner gefertigt. Am Halter ist Hl. Zikmund dargestellt. Die Inschrift spricht über das traurige Schicksaal der vier älteren Glocken während dem Feuer. Hier sind auch die Namen der Stadt-und Klostervorstände aufgeführt.

POLEDNÍK, auch "Pavel" genannt (Höhe 0,69 m, Durchmesser 0,82), stammt aus der Kirche Zu den Heiligen und wurde in Nürnberg 1650 gegossen. Die Inschrift trägt den Namen des Dekans P. Wojtěch Malachowsky und andere Namen.

HODINKA, oder "Maria" (Höhe 0,55 m, Durchmesser 0,65 m), ohne Anschrift, nur der Namen des Glockengießers Petr Paul Perner aus Pilsen, Jahreszahl (1824).

Im Klosterturm hängen zwei sehr gute und wohlklingende Glocken MARIA und MONIKA. Sie wurden 1948 in České  Budějovice in der Werkstatt der Familie Perner gegossen und 1949 eingeweiht.

 

Alle älteren Glocken aus Domažlice – aus der Kirche Zu den Heiligen, Nepomukkapelle in Teiner Vorstadt, Kirche auf dem Marktplatz, Klosterkirche, sogar aus dem Türmchen der Laurentiuskirche auf Veselá hora wurden im ersten und zweiten Weltkrieg requiriert.